Wie weißt du eigentlich, dass du einen guten Freund oder eine gute Freundin gefunden hast?

Ein guter Anhaltspunkt für eine gute Freundschaft ist, dass du dich in der Gegenwart des anderen wohlfühlst und ihr offen miteinander umgehen könnt. Freundschaften entwickeln sich. Genauso wie du mit dem Alter reifer und vielleicht gelassener wirst, genauso wird die Freundschaft mit der Zeit vertrauter, enger und tiefer. Dabei ist Loyalität für viele ein Freundschaftsfundament. Das heißt für den anderen da zu sein, nicht hinter seinem Rücken zu lästern und ihm offen zu sagen, wie du dich fühlst. Bei all den Erwartungen und Sehnsüchten kommt es jedoch auch vor, dass wir zu hohe Erwartungen an unser Gegenüber stellen und dann sehr enttäuscht sind, wenn diese nicht erfüllt werden.

Denn auch in den besten Freundschaften kann es mal dazu kommen, dass du versetzt wirst oder ihr eine Meinungsverschiedenheit habt, die dann wieder geklärt werden muss.

Das wichtigste dabei ist immer zu sehen, dass wir alle nur Menschen sind. Genauso wenig wie du Dinge tust, um deinen Freund oder deine Freundin bewusst zu verletzten, tut er oder sie etwas, um dir bewusst wehzutun.

Häufig kommen Sätze und Kommentare jedoch schneller über unsere Lippen als uns lieb ist. Das heißt nicht, dass es in Ordnung ist, wenn deine vermeintlich beste Freundin oder dein bester Freund ständig deine ihr anvertrauten Geheimnisse ausplaudert. Aber es heißt eben auch nicht, dass man direkt jede Freundschaft beenden muss, weil sich mal jemand verplappert hat.

Die wundervolle Forscherin und Autorin Brené Brown stellt in ihrem Buch „Verletzlichkeit macht stark“ eine wundervolle Möglichkeit vor, um mit Enttäuschung in Freundschaften umzugehen.

Sie schlägt vor, sich die gesamte Freundschaft wie ein Glas voller Murmeln vorzustellen. Wenn du einen neuen Menschen kennenlernst, gibst du ihm vielleicht einen kleinen Vertrauensvorschuss. Du stellst dir also vor, wie du bereits ein paar Murmeln in das Glas legst. Jedes Mal, wenn dieser Mensch zukünftig ein Geheimnis für sich behält, an deinen Geburtstag denkt, für dich da ist (o.ä.), kommen weitere Murmeln dazu. Sollte derjenige dich mal enttäuschen oder verletzen, nimmst du wieder eine Murmel aus deinem imaginären Murmelglas heraus.

So kannst du für dich immer abwägen, wie gut dir die Freundschaft noch tut. Denn auch in guten Freundschaften wird es mal Phasen geben, wo der eine mehr für den anderen da ist. Am Ende sollte sich das Ganze jedoch ausbalancieren und sich so anfühlen, dass ihr eure Leben gegenseitig bereichert.

Abschließend möchte ich dir daher noch eins mitgeben: Ich weiß, manchmal kann es sehr beängstigend und anstrengend „da draußen“ in dieser zwischenmenschlichen Kommunikationswelt sein. Aber glaub mir: So wie es dir geht, geht es allen Jugendlichen irgendwann mal. Du bist nicht alleine! Und für den Fall, dass du das Gefühl haben solltest, gibt es hier jede Menge tolle Heros, die dich ein Stück auf deinem Weg begleiten können und dich dabei unterstützen, mehr du selbst zu sein.

Über die Autorin

Malina ist eine lebenslustige Traumtänzerin und unterstützt neben ihrer Arbeit als Stressmanagerin und Selbstliebe Coach Eltern dabei, ihren Kindern beim selbstbewussten „erwachsen“ zu helfen. Sie weiß, dass es nicht immer einfach ist, ein Mensch zu sein und dass wir alle uns daher so gut es geht unterstützen sollten. Schließlich ist ein jeder Pionier auf seinem eigenen Weg. Auf diesem Weg hilft ihr vor allem der Leitspruch: „Du bist perfekt unperfekt, genauso, wie du bist.“

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