Mit Anfang 20 bin ich von Stuttgart nach Berlin gezogen, zusammen
mit meiner besten Freundin, um meine Jugend- und
Heimerzieherausbildung mit dem Anerkennungsjahr abzuschließen.


Eine tolle Idee, fand ich. Das war es, auch aus heutiger Sicht. Und bloß
gut, dass ich nicht ahnen konnte, was meine Zukunft da alles an
Erfahrungen und Herausforderungen für mich bereithalten würde.
Die Reise begann in dieser riesigen, lauten, verrückten Stadt der
Möglichkeiten – und ich mitten drin – mit dem Stadtplan auf dem
Lenkrad oder mit den „Öffentlichen“ jeden Tag querdurch unterwegs.
In einer kalten Wohnung mit Ofenheizung, 4. Stock Hinterhof in einem
damals nicht wirklich „hippen“ Viertel.


In meiner ersten Arbeitsstelle mit Jugendlichen, die teilweise älter
waren als ich, die schon viel erlebt hatten und oftmals „krass“ drauf
waren. Mit der überraschenden Tatsache, dass das Zusammenleben
mir der besten Freundin völlig anders verlief, als wir es uns ausgemalt
hatten.
Mehr als einmal habe ich gehadert, war verzweifelt und wusste nicht
weiter. Und dennoch bin ich geblieben, habe mich eingelassen, wenn
nötig Entscheidungen getroffen, um meine Situation zu verändern. Ich
habe Menschen gefunden, dich mich unterstützt haben mit ihrem
Dasein und Zuhören. So habe ich unglaublich viel erfahren und gelernt.
Über mich und wie ich mein Leben leben will.

Über 25 Jahre war Berlin meine Heimat – ich bin so froh und dankbar
für diese Zeit – und über alles, was ich erfahren und lernen durfte, auch
wenn (oder gerade weil) es nicht immer easy war.